Pulsdiagnose

Wenn man in China heute zum Arzt geht, sagt man auch heute noch: „Ich lasse eine Pulsdiagnose machen“. Daraus lässt sich der Stellenwert ableiten, den diese Methode auch heute noch in der Medizin Chinas hat.

Die Geschichte der Pulsdiagnose ist fast 3000 Jahre alt und geht auf das Lebenswerk von Huang Di Nei Jing zurück. Seitdem wurde die Methodik durch den Fortschritt der Wissenschaft stets erweitert bzw. weiterentwickelt. Jeder chinesische Arzt musste zuallererst diese Methode beherrschen.

Die Pulsdiagnose steht am Anfang einer jeden Therapie nach der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Bei der Pulsdiagnose wird an den entsprechenden Pulstaststellen „Chi“, „Guan“ und „Cun“ ertastet, welches Pulsbild bzw. Pulsart beim Patienten vorliegt.

Der Puls wiederum ist abhängig von der Funktion der Yin- und Yang-Organe, sowie von Qi und Blut. Eine Änderung der Pulsqualität ist eine Reaktion auf eine Krankheit. Durch die Untersuchung des Pulses kann man aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) eine Krankheit beurteilen und auf dieser Basis eine Therapie beginnen.

Es gibt viele Faktoren, die den Puls beeinflussen können, dabei unterscheidet man zwischen äußeren und inneren Faktoren. Zu den äußeren Faktoren gehören beispielsweise die Jahreszeit, Temperatur und Feuchtigkeit, aber auch je nach geographischer Lage und je nach Tageszeit. In einem der ältesten Standardwerke der Traditionellen Chinesischen Medizin „der gelbe Kaiser“ steht im Kapitel „Jahreszeitliche Schwankungen und Abnormalitäten des Pulses“:

„Im Frühling sollte der Puls leicht drahtig sein. Er ist sanft, leicht, ein wenig hohl und schlüpfrig, gerade, aber lang. Der Sommerpuls sollte wie eine Flut sein. Er entspricht dem Herzen. Beim Ankommen ist er voll, beim Weggehen wird er leichter. (…)“

Zu den inneren Faktoren gehören der psychische Zustand, die Ernährungsweise, Körpergewicht und die Arbeit des Patienten. All diese Faktoren üben einen Einfluss auf den Puls aus und fügen sich zu einem Gesamtbild zusammen.

 

Aus diesem Grund sollten Sie bei einem Praxisbesuch mit vereinbarter Pulsdiagnose folgende Dinge beachten: 

  • Keine körperliche Anstrengung direkt vor der Pulsdiagnose
  • 1-2 Stunden vor der Pulsdiagnose nichts mehr zu sich nehmen

 

Bei der Pulsdiagnose werden viele Merkmale eines Pulses ertastet, hierzu gehören:

  • Die Tiefe des Pulses
  • Das Volumen des Pulses
  • Die Kraft des Pulses
  • Die Frequenz des Pulses
  • Der Rhythmus des Pulses
  • Die Länge des Pulses
  • Die Form des Pulses

 

Hinzu kommen noch einige „Puls-Sonderformen“.

 

So beginnen Sie mit Ihrer TCM-Therapie

  1. Wir vereinbaren einen Termin zur Puls- und Zungendiagnose bzw. zur Anamnese. 
  2. Wir erstellen einen individuellen Therapieplan, der in der Regel das Schröpfen (Ba Guan Fa), Akupunkturstunden und die Einnahme von chinesischen Arzneikräutern umfasst. Je nach Konstitution des Patienten empfiehlt sich auch eine Ernährungsberatung, um die Behandlungsserie in der Praxis zu unterstützen.
  3. Eine intensive Behandlung (bei hartnäckigen Problemen) erstreckt sich zumeist über 4-6 Wochen mit 10-12 Akupunkturstunden und 1-2 Schröpfstunden. Letztlich bestimmt immer die individuelle Diagnose den Verlauf der Therapie.
  4. Für die chinesische Arzneimitteltherapie benötigen Sie eine Rezeptur. Hierzu werden 10-20 Heilkräuter aus etwa 1000 Arten ausgewählt und können im Therapieverlauf je nach Bedarf angepasst werden.

 

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